So ein Theater
Es war mal wieder soweit. In unregelmäßigen Abständen verschlägt es mich in eine der Kulturherbergen in der Hauptstadt und so landete ich diesmal gestern Abend im Theater am Kurfürstendamm und sah das Stück "Männerhort". Ich liebe dieses Theater, denn es ist so schön nostalgisch, mit verschnörkelten Sitzreihen, Kristall-Leuchtern und diesen kleinen Logen, die man eigentlich nur noch aus der Muppet-Show kennt. Es war rappelvoll – was mich sehr wunderte für einen Dienstagabend – die Menschen waren gut gelaunt, schlürften Sekt, und als es zum 3. Mal gongte, schob auch ich mich auf meinen Sitzplatz. Dabei drängte sich mir die bewegende Frage auf: Warum kommen die Zuschauer von den mittleren Plätzen eigentlich immer als Letztes…???
Nun, ich genoss jedenfalls dieses puppenlustige Theaterstück in vollen Zügen. Mit Bastian Pastewka, Christoph Maria Herbst, Jürgen Tonkel und Michael Kessler treffen dort 4 Comedians aufeinander, die mir schon in den allerersten Dialogen die Lachtränen in die Augen und leichte Schmerzen in das Zwerchfell trieben. Sie beherrschten dabei nicht nur die Kunst, ihre Wortspielereien durch die entsprechenden Gesten zu unterstreichen, sondern besonders beeindruckend war es, wenn sie gar nichts sagten!!! Ich hätte wirklich manchmal vor Lachen am Boden liegen können, wenn die Sitzreihen nicht so eng gewesen wären :) Ganz besonders schön war die Szene, als die Schauspieler versuchten, sich durch kunstvolle Verknotung der Körperteile auf einem kleinen Sofa zu drapieren. Das war wirklich der Brüller und doch rutschte es nicht in den Slapstick ab. Also ich kann das nicht beschreiben, am Besten man guckt sich das selber an!
Es gab am Schluss Jubel ohne Ende, rasenden Applaus und Standing Ovations.
Anschließend waren wir noch in einer Lokalität was trinken. Dieses Lokal hieß "Le Nil" und war wirklich sehr witzig. Ein orientalisches Restaurant, mit Kissen auf den Bänken und Wasserpfeife rauchenden Gästen, Ägyptischen Malereien an den Wänden, einer Speisekarte mit persischen Vorspeisen, Griechischem Hauptmenü, Italienischen Nachspeisen und französischen Weinen und in einem Nebenraum feierte eine türkische "Kleinfamilie" ein Fest mit Bauchtanz und passender Musik :) So ist Berlin und so liebe ich es!
Trotzdem war etwas Wehmut an diesem Abend und ich will ganz am Schluss davon erzählen, weil mir das wichtig ist: Am Ende des Theaterstücks traten die 4 Schauspieler dankend für den Applaus auf die Bühne und Christoph Maria Herbst erzählte von der bevorstehenden Schließung der beiden Theater am Kudamm. Die Deutsche Bank (Vermieter des Gebäudes, in dem sich beide Theater befinden) hat den Mietvertrag gekündigt und will nun dort ein Einkaufszentrum errichten. Als wenn der Kudamm nicht genug Einkaufsmöglichkeiten hätte… Das ist in meinen Augen ein riesen Skandal, denn das Theater am Kurfürstendamm und auch die Komödie sind wirkliche Traditionshäuser, die schon seit Jahrzehnten dort ansässig sind und schon den größten Schauspiel-, Musik- und Regieidolen Deutschlands ein zu Hause gegeben haben. Das sind ja nicht die ersten Theater, die von Schließung bedroht sind und wenn das so weiter geht, dass die Kultur in diesem Maße dem Kommerz weichen muss, dann kleiden wir uns auch bald wieder in Tierfelle und essen mit den Fingern… Ich habe jedenfalls für den Erhalt der Theater unterschrieben!
Nun, ich genoss jedenfalls dieses puppenlustige Theaterstück in vollen Zügen. Mit Bastian Pastewka, Christoph Maria Herbst, Jürgen Tonkel und Michael Kessler treffen dort 4 Comedians aufeinander, die mir schon in den allerersten Dialogen die Lachtränen in die Augen und leichte Schmerzen in das Zwerchfell trieben. Sie beherrschten dabei nicht nur die Kunst, ihre Wortspielereien durch die entsprechenden Gesten zu unterstreichen, sondern besonders beeindruckend war es, wenn sie gar nichts sagten!!! Ich hätte wirklich manchmal vor Lachen am Boden liegen können, wenn die Sitzreihen nicht so eng gewesen wären :) Ganz besonders schön war die Szene, als die Schauspieler versuchten, sich durch kunstvolle Verknotung der Körperteile auf einem kleinen Sofa zu drapieren. Das war wirklich der Brüller und doch rutschte es nicht in den Slapstick ab. Also ich kann das nicht beschreiben, am Besten man guckt sich das selber an!
Es gab am Schluss Jubel ohne Ende, rasenden Applaus und Standing Ovations.
Anschließend waren wir noch in einer Lokalität was trinken. Dieses Lokal hieß "Le Nil" und war wirklich sehr witzig. Ein orientalisches Restaurant, mit Kissen auf den Bänken und Wasserpfeife rauchenden Gästen, Ägyptischen Malereien an den Wänden, einer Speisekarte mit persischen Vorspeisen, Griechischem Hauptmenü, Italienischen Nachspeisen und französischen Weinen und in einem Nebenraum feierte eine türkische "Kleinfamilie" ein Fest mit Bauchtanz und passender Musik :) So ist Berlin und so liebe ich es!
Trotzdem war etwas Wehmut an diesem Abend und ich will ganz am Schluss davon erzählen, weil mir das wichtig ist: Am Ende des Theaterstücks traten die 4 Schauspieler dankend für den Applaus auf die Bühne und Christoph Maria Herbst erzählte von der bevorstehenden Schließung der beiden Theater am Kudamm. Die Deutsche Bank (Vermieter des Gebäudes, in dem sich beide Theater befinden) hat den Mietvertrag gekündigt und will nun dort ein Einkaufszentrum errichten. Als wenn der Kudamm nicht genug Einkaufsmöglichkeiten hätte… Das ist in meinen Augen ein riesen Skandal, denn das Theater am Kurfürstendamm und auch die Komödie sind wirkliche Traditionshäuser, die schon seit Jahrzehnten dort ansässig sind und schon den größten Schauspiel-, Musik- und Regieidolen Deutschlands ein zu Hause gegeben haben. Das sind ja nicht die ersten Theater, die von Schließung bedroht sind und wenn das so weiter geht, dass die Kultur in diesem Maße dem Kommerz weichen muss, dann kleiden wir uns auch bald wieder in Tierfelle und essen mit den Fingern… Ich habe jedenfalls für den Erhalt der Theater unterschrieben!
VelvetVelvet - 11. Jan, 11:48